bergbücher

Berge meines Lebens

Triumph und Tragödien in Fels und Eis

 

Walter Bonatti

 

Mit einem Paukenschlag, der ersten Winter-Alleinbegehung der Matterhorn-Nordwand, verabschiedete sich der Italiener Walter Bonatti im Februar 1965 vom extremen Alpinismus. Nicht weniger spektakulär waren aber die Fahrten in Fels und Eis, die er in den 16 Jahren zuvor in den Alpen, in Südamerika und im Himalaja unternommen hatte. Manche sehen in Walter Bonatti einen der begabtesten Bergsteiger aller Zeiten. Bemerkenswert ist die Zahl seiner Erstbesteigungen und Neurouten, angefangen von der Ostwand des Grand Capucin im Montblanc-Massiv über Touren in Peru, in Patagonien und im Karakorum bis hin zum grossartigen Finale am Matterhorn.

 

Für Bonatti selbst, der unter den Entbehrungen des Krieges eine harte Jugend erlebt hatte, war das Bergsteigen in erster Linie eine Suche nach den eigenen Grenzen. Und immer wieder ist er an diese Grenzen gelangt, ja hat nicht selten sogar einen Blick darüber hinweg werfen müssen: Etwa bei der Alleinbesteigung des Petit Dru im Winter 1955, als er sich mit Glück und Geschick aus einer scheinbar ausweglosen Situation retten konnte, oder beim tragischen Begehungsversuch des Frêney-Pfeilers am Montblanc im Sommer 1961, der vier seiner Kollegen das Leben kostete und ihn selbst nahe an den Erschöpfungstod brachte. Eine Enttäuschung, die sein weiteres Leben bestimmte, war für Bonatti die italienische K2-Expedition von 1954: Er, der vermutlich stärkste Expeditionsteilnehmer, durfte nicht beim Gipfelvorstoss mitmachen und musste sich im Nachhinein sogar den Vorwurf gefallen lassen, das Gipfelduo bewusst hintertrieben zu haben. Erst eine Untersuchung in den 1990er-Jahren brachte Klarheit in das Geschehen von damals und rehabilitierte Bonatti vollständig.


Im AS-Band sind die alpinistischen Texte und Erlebnisberichte Walter Bonattis, zusammen mit über 70 Fotos aus seinem Archiv, erstmals in deutscher Sprache vereint: Grand Capucin, Drei Zinnen, K2, Petit Dru, Mont Blanc, Cerro Torre, Gasherbrum IV, Rondoy Nord,  Grandes Jorasses und Matterhorn. Aufrichtig und schnörkellos, ja zuweilen scheinbar fast ohne Emotionen - aber dennoch nicht unspannend - schildert der Bergsteiger seine bisweilen haarsträubenden Erlebnisse. Das Buch gewährt dabei einen kritischen Einblick in den Spitzenalpinismus zur Mitte des 20. Jahrhunderts und lässt auch die im Alpinismus so typischen Begleiterscheinungen wie Neid oder Missgunst nicht unberührt.

BUCHDATEN und VERLAG

Walter Bonatti
Berge meines Lebens
352 Seiten
73 Abb. ein- und vierfarbig
17 x 24 cm
Leinen mit Schutzumschlag
ISBN 3-905111-53-3
CHF 45.– / EUR 26,80

 

www.as-verlag.ch

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