Erika Hubatschek
Keine Alm lag ihr zu hoch, kein Weg war ihr zu weit, um mit Fotoapparat und Notizbuch im Rucksack die traditionelle Lebenswelt der Bergbauern in Salzburg und Tirol zu dokumentieren. Als Geographie-Studentin führte die Autorin wissenschaftliche Erhebungen durch und lebte dazu bei Bergbauern und ihrer Familien. Sie studierte und beobachtete aber nicht nur, sondern nahm vielmehr teil an ihrem einfachen und entbehrungsreichen Leben, arbeitete mit auf Hof und Alm und sammelte so ein einzigartiges Wissen über die bergbäuerliche Kultur. Ihre Beobachtungen hielt sie mit ebenso liebevollem wie sachkundigem Blick in unzähligen Schwarzweißaufnahmen fest.
Heute sind diese Aufnahmen wertvolle zeitgeschichtliche Dokumente aus einer beinahe archaisch anmutenden und gänzlich veränderten Welt. Durch die ausdrucksstarken Bilder und das einfühlsame Interview zu ihren prägenden Erlebnissen aber auch ihren wechselvollen Lebensweg wird auch diese längst verloren geglaubte Welt wieder lebendig. Man erfährt Staunens- und Wissenswertes über das Leben der Bergbauern der letzten 65 Jahre, angefangen von Werkzeugen und Tätigkeiten bis hin zu Lebensrhythmen, die ebenso wie die dazugehörenden Bezeichnungen im Fluss der Zeit einfach verschwinden.
Jedes einzelne Bild strahlt eine Würde aus, eine Würde der Personen, der Gegenstände, der Gebäude und des alpinen Raumes. Damit ist das Buch auch mehr als nur eine nostalgische Betrachtung. Das Wissen um die im Buch festgehaltene Lebenswelt der Bergbauern schafft die Grundlage für das Verständnis der gegenwärtigen Berglandwirtschaft und ihrer Probleme und ist gleichzeitig Voraussetzung für eine erfolgreiche Gestaltung ihrer Zukunft.