Michl Dacher – der erste Deutsche auf dem K2
Norbert und Gregor Herler
Der K2 im Karakorum ragt mit 8.611 Metern als eine gewaltige Pyramide aus Fels und Eis in den Himmel, ein Riese, in den das Matterhorn über 40-mal hineinpassen würde. Der zweithöchste Berg der Erde gilt als weit schwieriger zu besteigen als der Mount Everest – unter Bergsteigern gilt er als der „Berg der Berge“. Auf jede vierte erfolgreiche Besteigung kommt ein tödliches Unglück, jeder Zehnte, der sich über einen Gipfelerfolg freute, starb beim Abstieg.
Auch Michl Dacher, vorher bereits auf den Gipfeln zweier Achttausender gestanden, machte sich 1979 mit Reinhold Messner und vier weiteren bekannten Expeditionsteilnehmern auf, um den K2 ohne künstlichen Sauerstoff auf neue Art und Weise im Alpinstil zu bezwingen.
Rechtzeitig zum 30. Jahrestag der erfolgreichen K2-Expedition 1979 ist das mit großem Enthusiasmus verfasste Buch erschienen, dessen spannende Texte und zahlreiche heute bereits historische Bilder deutlich machen, auf welches Abenteuer sich die Bergsteiger damals einließen, um am Ende einer unendlich erscheinenden und gefährlichen Anstiegstortur auf dem Gipfel zu stehen. Es veranschaulicht aber nicht nur eine herausragende Expedition in der Geschichte des Höhenbergsteigens, sondern gibt auch einen sehr perönlichen Einblick in das Leben des "ehrgeizigen, kauzigen, liebenswerten und immer sehr bescheidenen" Abenteuerbergsteigers Michl Dacher. Auch werden Dachers weitere Achttausender-Expeditionen - er hat 10 (!) von 14 bestiegen - ebenso vorgestellt wie eine Durchquerung des grönländischen Inlandeises und der Bau der Michl-Dacher-Schule in Nepal.
Der einprägsame Buchtitel ist schließlich programmatisch: "Reiß mer’n nieder" ist eine reich bebilderte und kurzweilig geschriebene Biographie zum Lesen und Schmökern, eine tolle Hommage an einen großen Alpinisten.