bergbücher

Sindt-Fluss

Eine Kulturgeschichte der Naturkatastrophen im Alpenraum

 

Barbara und Hans Haid

 

Die Muren im Val de Bagne 1595 und 1828, der Ausbruch der Wasserstuben in der Nähe von Chamonix 1892 mit 130 Toten, der Bergsturz in den Vajont-Stausee 1963 mit mehr als 2000 Toten, die Eislawinen des Allalin-Gletschers 1965 haben eines gemeinsam: Im Laufe der Geschichte wurden solche Naturkatastrophen in mahnender Erinnerung an die biblische Sintflut als Strafe Gottes für die Sünden der Menschen gedeutet.


Wie aber haben sich "Ursache" und "Schuld" tatsächlich zueinander verhalten? Waren es "nur" Auswirkungen des Klimawandels in verschiedenen Epochen unserer Geschichte? Wie haben die betroffenen Bergbewohner die schrecklichen Geschehnisse zu bewältigen versucht? Mit Hauptaugenmerk auf Tirol, Südtirol und die Schweiz schildern und analysieren die beiden Kulturhistoriker viele dieser Katstrophen, deren Auswirkungen zum Teil heute noch sichtbar sind, anhand von historischen Aufzeichnungen und Augenzeugenberichten. Kritisch und wortgewaltig wird auch der moderne "Sünd-Fluss" beschrieben, indem sie Untergangsszenarien und traditionelles Sagengut mit "Transitlawinen" und "Umweltgrausigkeiten" verbinden. In die Texte sind auch Zitate von Wissenschaftern und Politikern und tagesaktuelle Zeitungsberichte eingeflochten.

 

Das Buch ist eine interessante und bunte Mischung aus naturwissenchaftlicher, vor allem aber kulturhistorischer Abhandlung und vielfältigen Bilddokumenten. Es führt eindrucksvoll vor Augen, welchen Gefahren der Mensch im alpinen Lebensraum ausgesetzt war - und zum Teil immer noch ist - und welchen Einfluss auf das Leben und die Kultur im Bergland diese hatten und noch immer haben.

BUCHDATEN und VERLAG

Barbara und Hans Haid
Sindt-Fluss
Eine Kulturgeschichte der Naturkatastrophen im Alpenraum
ISBN: 978-3-7065-4640-9
232 Seiten

EUR 29.90
SFR 49.50

www.studienverlag.at

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