Die Arktis und der Traum vom Aufbruch
Matthias Hannemann
Der Autor hat sich auf den Weg gemacht, den europäischen Norden zu erkunden und hat weit mehr entdeckt als eine Region, die endlich aus dem Schatten des Kalten Krieges heraustreten möchte. Er nimmt uns auf eine geopolitische Reise durch die europäische Arktis. Dort werden gewaltige Rohstoffreserven vermutet. Ihre Erschließung, die nicht zuletzt der Klimawandel erleichtert, könnte den Norden sogar zu einer neuen globalen Schlüsselregion machen. Aber lässt sich der Wunsch nach industriellem Fortschritt überhaupt mit der Sehnsucht nach Stille und Abgeschiedenheit, nach einem Leben am Rande der westlichen Zivilisation, vereinbaren? Und welche Konsequenzen hätte eine Erschließung für das Ökosystem?
Zwischen Grönland, Nordkap und russischer Grenze fand er Männer und Frauen, die so fest an die Zukunft glauben wie einst die Siedler Amerikas. Der Mythos vom Norden mit seinen romantischen Landschaften, dem Eis und der Einsamkeit wird verschwinden, je zugänglicher die Region für Industrie, Tourismus und Handel wird. An seine Stelle tritt ein neuer Mythos, basierend auf dem Traum, endlich einen Aufbruch in eine unabhängige und erfolgreiche Moderne erleben zu dürfen.
Die im Reportage-Stil unterhaltsam erzählte Sachbuch-Reise durch den neuen Norden der Gegenwart bietet Einblicke in Politik, Wirtschaft und Geografie dieser Polar- und Subpolarregion im Wandel. Sie wendet sich an eine entdeckungswillige Leserschaft, vom Skandinavien-Freund bis zum politisch-wirtschaftlich Interessierten, vom Backpacker oder Hurtigruten-Passagier bis hin zum Kopfreisenden, der dem hohen Norden zunächst lesend näherkommen will, und regt zum Nachdenken und zur Diskussion an.