Antarktis

Der Autor bereitete sich 1990 noch zu DDR-Zeiten auf die Antarktisexpedition und seinen Einsatz auf der Georg Forster Station in der Schirmacher Oase in der Ostantarktis vor, in der er dann von Oktober 1990 bis März 1992 zum Teil als Stationsleiter lebte und die "Wiedervereinigung im Eis" hautnah miterlebte. 

Der heutige Professor für Geodäsie und Darstellende Geometrie schildert in seinem spannenden Expeditionsbericht seine Eindrücke und Erlebnisse im eiskalten Paradies. Er fragte sich in den vergangenen Jahren öfter, was ist geblieben von der Euphorie der Expeditionsvorbereitung, von der Begeisterung für das Leben und die Arbeit in Antartika, von den Erfahrungen für sein heutiges Leben? Seine Resümee: Sehr viel, denn auch wenn die wisschenschaftlichen Werte verblassen, die emotionalen Werte bleiben erhalten! Geblieben sind genauso alte und neue Fragen von Studenten, Schülern und Freunden. 

Das sehr informative und aufschlussreiche Werk gibt Antworten auf diese Fragen und bietet einzigartige Einblicke in ein mittlerweile vergangenes Kapitel der Polarforschungsgeschichte, denn die Georg Forster Station wurde nach der Wende abgebaut. Das empfehlenswerte Buch schafft den Spagat zwischen der Erklärung seiner wissenschaftlichen Arbeit und dem oft mühevollen und entbehrungsreichen Expeditionsalltag. In kurzen, selbst erlebten Geschichten schildert der an sich pragmatische und zurückhaltende Polarforscher Fragmente seiner langen Expedition sehr anschaulich und unterhaltsam und bietet authentische Einblicke in seine gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse wie auch seine persönlichen Erfahrungen gespickt mit eindrücklichen, bisweilen auch philosophischen Gedanken.

Ein wertvolles und empfehlenswertes Buch für alle, die mehr über das Arbeiten, Forschen und Leben in der Antarktis erfahren wollen, die in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch stärker in das Bewusstsein der Menschen rücken wird.