484 Tage bis ans Ende der Welt
Evelyne Binsack
"Lieber bei der Verwirklichung eines Traums sterben als kurz vor dessen Verwirklichung scheitern", schrieb Evelyne Binsack am 23. Dezember 2007 in heroischen - oder doch eher fragwürdigen - Worten in ihr Tagebuch. Kurz vor ihrem großen Ziel fühlte sich Evelyne Binsack am Ende ihrer Kräfte. Die tausend Kilometer zu Fuß durch die Kälte und die Stürme der Antarktis setzten ihr zu. Dass sie am eisig kalten Ende der Welt ankam, verdankte sie vor allem ihren mentalen Kräften und Ausdauer. Die schweizer Bergführerin war Mitglied einer fünfköpfigen Gruppe, die auf der klassischen Südpolroute vom Hercules-Inlet zum Südpol marschierte.
484 Tage zuvor war sie gestartet. Im Berner Oberland. Mit dem Fahrrad. Die mit 27.000 Kilometern (!) unvorstellbar lange Strecke bis zum Südpol führte sie von Europa durch Nord- und Südamerika in die Antarktis. Auf dem Fahrrad bis zum Südzipfel Südamerikas begegnete sie der atemberaubenden Schönheit unserer Erde mit all ihren Launen, musste aber auch mit Dieben, aggressiven Hunden und sonstigen Hindernissen fertig werden. Nicht lange, da machte sie große Bögen ums Dickicht der Städte und übernachtete lieber in Verstecken.
Markus Maeder hat die Tagebuchaufzeichnungen und die anregenden Gespräche mit Evelyne Binsack zu einem Buch zusammengefügt. Es konfrontiert den Leser mit der Tatsache, dass der Wille eine Kraft ist, die wir viel zu oft unterschätzen, und zeigt auf, wie der Glaube an uns selbst und die Machbarkeit der Dinge Berge versetzen kann. Ein spannendes Buch einer modernen Abenteurerin, die sich ihren größten Traum verwirklicht hat.